Forum Chriesbach, verstellbare Lamellen @ Eawag
Forum Chriesbach, Eingang @ Eawag
Aurin – Dünger aus Urin @ VUNA

Dünger aus Urin und energiesparende Bauweise

2006 bezog das dem ETH-Bereich angegliederte Wasserforschungsinstitut Eawag in Dübendorf das Forum Chriesbach, ein Gebäude, bei dessen Bau versucht wurde, den Energieverbrauch möglichst gering zu halten. Auf eine herkömmliche Heizung wurde verzichtet, stattdessen werden Abwärmequellen, Vakuumröhren-Sonnenkollektoren, ein Luftregister und passive Sonnenenergie genutzt. Die graue Energie wurde durch die Verwendung geeigneter Materialien minimiert, der Strombedarf wird teilweise durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach gedeckt, der Fassade vorgelagerte blaue Glaslamellen werden dem Sonnenstand nachgeführt und erlauben je nach Jahreszeit eine Beschattung oder den Durchlass von Licht. Thomas Lichtensteiger, Leiter des Eawag-Stabs, oder eine Person aus seinem Umfeld führt durch das Gebäude, berichtet, wie sich die energiesparende Bauweise im Alltag bewährt, und zeigt auch die Aussenbereiche des Gebäudes, einschliesslich des revitalisierten Chriesbachs.

Das Forum Chriesbach verfügt über spezielle Toilettenschüsseln, die den Urin von den übrigen Fäkalien abtrennen. «Du rezyklierst Glasflaschen, Aludosen, Zeitungspapier? Ab sofort auch Urin! Die Nährstoffe darin sind Wertstoffe und gehören nicht in die Kanalisation», meinen die MitarbeiterInnen der Firma Vuna, die im Forum Chriesbach ein System betreibt, das aus Urin «Aurin», einen hochwertigen Pflanzendünger, herstellt. Bastian Etter stellt die Anlage, die ein Abfallprodukt zu einem Wertstoff werden lässt, vor. Er ist Geschäftsführer der Firma, die neuartige Toilettensysteme für innovative Bauprojekte in europäischen Zentren entwickelt, aber auch Sanitäranlagen für Berghütten und afrikanische Städte – «Vuna» bedeutet «Ernte» in der Sprache der Zulu in Südafrika.