Minimal Music am Waldweiher
«Glögglifrösche» sind kleine, braune Kröten mit goldenen Augen. Die Männchen dieser dämmerungs- und nachtaktiven Amphibien locken mit ihren in regelmässigen Abständen erklingenden Rufen paarungsbereite Weibchen an. Rufen gleichzeitig mehrere Tiere in leicht unterschiedlicher Tonhöhe, so klingt dies wie ein zauberhaftes Glockenspiel oder natürliche Minimal Music. Nach der Paarungwickeln sich die Männchen dieser auch Geburtshelferkröte oder «Steichröttli» genannten Art die Laichschnüre um die Hinterbeine und verstecken sich ein paar Wochen lang in Erdlöchern oder Stein- und Holzstrukturen, bevor sie sich zu einem Tümpel begeben. Sobald die Laichschnur im Wasser ist, schlüpfen die Kaulquappen, die bis zu neun Zentimeter lang werden – grösser als die ausgewachsenen Tiere.Der Ökologe Benjamin Kämpfen und der Journalist Stefan Hohler kennen die Lebensweise dieser Kleinkröten, die mehrere Jahre alt werden können, und führen in der Dämmerung in einen Wald an der Stadtgrenze, wo es gelungen ist, dank erfolgreicher Förderungsmassnahmen die Population der vielerorts verschwundenen Geburtshelferkröte zu stärken.