sportlicher Tanz in wallenden Röcken, 1909 @ Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Laube @ Daniel Hitzig
Spielgeräte @ Stefan Ineichen

Die Oase des Vereins für Volksgesundheit

Der Verein für Volksgesundheit Zürich VGZ, der 1891 als Naturheilverein gegründet wurde, erwarb um 1900 ein weitläufiges Areal zwischen Krähbühl- und Tobelhofstrasse. Ein Teilbereich wurde für Familiengärten zur Verfügung gestellt, im grösseren Teil öffnete das Luft- und Sonnenbad Zürichberg seine Türen, das sich bis in die 1970er Jahre grosser Beliebtheit erfreute. Im Geist der Lebensreformbewegung kamen Städter und Städterinnen in Scharen ins «LUSOBA», um sich zu sonnen und auszuruhen, Gymnastik zu treiben und Sportgeräte zu benutzen, sich im Kneippbad mit Wasser zu benetzen, mit Ballspielen zu vergnügen, zu tanzen, sich massieren zu lassen oder sich im Abteil für Nacktkultur kleiderfrei zu bewegen. Die Erfrischungsstätte sorgte für Speis und Trank – natürlich vegetarisch und alkoholfrei.

Schleichend kam der Niedergang, das Angebot des VGZ war aus der Zeit gefallen, das Areal fiel in eine Art Dornröschenschlaf und so atmen weite Teile der Anlage heute noch den Geist der Lebensreformbewegung des frühen 20. Jahrhunderts. Unterdessen versucht der Verein mit Sauna, Massage, dem Seminar- und Trainingszentrum Züriberg, einem Heilpflanzen- und Gemüsegarten und neu einem Gastronomiebetrieb im Grünen den Anschluss an den Zeitgeist wieder zu finden. Daniel Hitzig, Journalist und Medienverantwortlicher bei Alliance Süd, sowie der Künstler, Koch, Stadt- und Landschaftsgärtner Maurice Maggi führen durch das Gelände des VGZ und stellen Geschichte und Pflanzenwelt des ehemaligen LUSOBA vor.