Magische Figuren und urbaner Freiraum
Hansruedi Giger erreichte mit seinen fantastisch-realistischen Bildern und Skulpturen, aber auch mit seinen Entwürfen für Platten-Cover und der oscarprämierten Gestaltung extraterrestrischer Film-Monster («Alien») internationale Berühmtheit. Bis zu seinem Tod im Jahr 2014 lebte und arbeitete Giger in Seebach. HR Giger bevölkerte seinen Garten mit einer Vielzahl von biomechanoiden Figuren und Plastiken, die mit der wild wuchernden Vegetation zu einem traumhaften Gesamtkunstwerk verschmelzen. Durch den Gigergarten führen Carmen Giger, Witwe des Künstlers und Leiterin des Museums HR Giger in Gruyères, und Gigers ehemaliger Assistent Tom Gabriel Fischer, Gründungsmitglied der Metal-Band Celtic Frost, für die HR Giger schon 1985 ein Platten-Cover gestaltete.Fünfzehn Gehminuten entfernt befindet sich am Rande von Leutschenbach eine Brache, die Kunst und Kultur ins Neubauquartier bringt: die Wunderkammer. Im mit Street Art geschmückten Container finden seit zwei Jahren Konzerte, Clubabende, Filme, Performances und Lesungen statt. Nur der wilde «Zauberwald» erinnert mit seinem Mix aus Wild- und Kulturpflanzen an die Gärtnerei, die sich früher hier befand. Bald werden daneben im eleganten Pavillon weitere Kunsträume entstehen. Die Wunderkammer versteht sich als Experimentierfeld für neue Kunst- und Lebensformen und setzt auf Recycling, geschlossene Kreisläufe, Zusammenarbeit und soziale Vernetzung. Vesna Tomse, Stadtsoziologin und Initiantin der Wunderkammer, stellt das Zwischennutzungsprojekt vor, das sich auf einem Landstück entwickelt, das der Stadt Zürich gehört und auf Opfiker Gemeindegebiet liegt.