Ehgräben und Kloakenreform
Im Mittelalter wurden Fäkalien und anderer Unrat oft über «Ehgräben», schmale Rinnsale zwischen den Häuserzeilen, entsorgt. Während die Abwässer in die Limmat flossen, wurden die festen Bestandteile in Stadtnähe als Dünger im Gartenbau und in der Landwirtschaft verwendet. Martin Illi, der die Geschichte der städtischen Abwasser- und Abfallentsorgung in einer Publikation unter dem Titel «Von der Schîssgruob zur Stadtentwässerung» aufgearbeitet hat, führt durch einen – trocken gelegten – Ehgraben bei der Schifflände und erklärt, wie die Entsorgung von Fäkalien und Abfällen im alten Zürich vor sich ging. Auf einem Altstadtspaziergang zeigt der Historiker, wo sich in der mittelalterlichen Stadt Fäkaliengruben befanden, was bei Grabungen in diesen Gruben alles zum Vorschein kam, und wo noch heute Abtritterker im Stadtbild auszumachen sind.
Dank elektronischem Tourguide (Kopfhörer) bleibt die Führung auch in der unruhigen Innenstadt verständlich.