Licht im Waldboden
In ihrer langjährigen gemeinsamen künstlerischen Tätigkeit beschäftigen sich Heidy Baggenstos und Andreas Rudolf immer wieder auch mit Organismen, die Licht erzeugen – biolumineszente Pilze und Bakterien, Pilzmückenlarven und Glühwürmchen. Durch einen Hinweis in einem über hundert Jahre alten Buch sind die beiden auf eine Erscheinung gestossen, die damals wie heute weitgehend unbekannt war: In praktisch jedem Waldboden findet sich eine grosse Zahl von verwesenden Laubblättern, die weisslich-gelb leuchten.
Baggenstos und Rudolf führen im Uetlibergwald zu Stellen, wo das von Pilzen verursachte schwache Licht, das die Blätter ausstrahlen, gesehen werden kann. Der Weg zum leuchtenden Laub muss bei Dunkelheit zurückgelegt werden, um den Augen zu ermöglichen, sich an die Dunkelheit zu adaptieren. Nur so kann wahrgenommen werden, dass die Wälder nachts leuchten – dank eines Pilzes, dessen Gattung in Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) bestimmt werden konnte.