Passionsblume und Ginkgoblatt im schmiedeeisernen Parkhag
Villa Seerose um 1908, Ansichtskarte

Jugendstil und Parkfragment

1900 kaufte Jacques Huber, der aus Horgen stammte und als Seidenindustrieller in der Firma Schwarzenbach, Huber & Co. New York zu grossem Reichtum kam, am Horgner Seeufer die bestehende Villa «Rose» und liess an ihrer Stelle die Villa «Seerose» errichten. Die Innenräume wurden im Geist des damals modernen Jugendstils ausgestattet, wie die prächtigen Glasfenster, Gemälde, Ornamente, Intarsien, Stuckdecken und Einbaumöbel zeigen. Die «Seerose» wechselte mehrfach ihren Besitzer, diente zeitweise als Notunterkunft und gelangte 1954 in den Besitz der Gemeinde. Der Kunsthistoriker Albert Jörger, der der «Türmchenvilla» eine Monografie gewidmet hat, stellt das Gebäude und seine Geschichte vor.

Ursprünglich lag die Villa des «Millionen-Huber» in einem grosszügigen Park mit nicht weniger als neun Nebengebäuden – darunter ein Palmen-, ein Tee- und ein Bootshaus. Grosse Teile des ursprünglich von Evariste Mertens gestalteten Gartens fielen der Verlegung und Erweiterung der Bahnanlagen sowie dem Bau einer Badeanstalt zum Opfer. Roland Raderschall führt durch das verbliebene Parkgelände, dem das Landschaftsarchitekturbüro raderschallpartner ag mit der Neugestaltung 2004, hundert Jahre nach dem Bau der Villa, wieder ein klares Gesicht verliehen hat.