Saatkrähen bei Theodor Fröbel
Wenige Jahrzehnte nach der Schleifung der barocken Schanzen entstand an der Stelle des ehemaligen Bollwerks am Stadelhofen eine öffentliche, landschaftlich geprägte Grünanlage mit dichtem Baumbestand, Rasenflächen und geschwungenen Kieswegen. Die von Gartenkünstler Theodor Fröbel in den 1860er-Jahren gestaltete Anlage wurde im Verlauf der Zeit den veränderten Anforderungen angepasst – der gusseiserne Brunnen im Zentrum des Platzes und einige der mächtigen Bäume stammen jedoch aus Fröbels ursprünglicher «Stadelhoferanlage».
Der heute von Passantinnen und Passanten rege benutzte Platz ist auch bei Stadtvögeln wie Strassentauben, den vielerorts selten gewordenen Haussperlingen sowie Rabenkrähen beliebt. Zu den alt eingesessenen Rabenkrähen gesellen sich seit wenigen Jahren Saatkrähen – Vertreter einer weiteren Krähenart, die in der Schweiz gegenwärtig in Ausbreitung begriffen ist. Saatkrähen, bei genauer Betrachtung am hellen Schnabelansatz zu erkennen, nisten gerne auf alten Platanen, neigen zur Bildung von Brutkolonien und erfreuen sich bei Anwohnerinnen und Anwohnern mässiger Beliebtheit. Martin Bräker, Leiter Unterhaltsbezirk Hirslanden, Hottingen, Riesbach bei Grün Stadt Zürich, und der Ornithologe Martin Weggler stellen Geschichte und Vogelwelt des Stadelhoferplatzes vor – in aller Frühe, vor der morgendlichen Rushhour.