Lindenhof und Bahnhofstrasse

Der Platz auf dem Moränenhügel im Stadtzentrum, wo zuvor ein römisches Kastell und eine königliche Pfalz standen, wurde bereits im 15. Jahrhundert zum Lindenhof – einer öffentlichen Anlage mit Dutzenden von Linden. Als 1865 nach einem schweren Sturm Götterbäume, Akazien und Kastanien statt Linden gepflanzt wurden, fanden die neuen Bäume keine Akzeptanz und mussten wieder Linden weichen.

Auch an der Bahnhofstrasse, die nach dem Fall der mittelalterlichen Stadtmauern entstand, wird seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Linden festgehalten – auch wenn diese den heutigen Belastungen kaum mehr gewachsen sind: Enge Platzverhältnisse, verdichtete Böden, Hitze und Trockenheit, Schildläuse, Verkehr, Streusalz, Baustellen und Rückschnitt machen den Strassenbäumen das Leben schwer.

Axel Heinrich und Andrea Gion Saluz, die sich an der ZHAW mit Pflanzenverwendung und Stadtbäumen befassen, führen auf einem Abendspaziergang zur Zeit der Lindenblüte in der Innenstadt zu Sommer- und Winter-, Krim- und Silberlinden, denen es gut oder weniger gut geht.