Bäume, Klima und Verdichtung
Nach der Absenkung der Glatt setzte im ehemaligen Sumpfgebiet nördlich des Zürichbergs ein regelrechter Bauboom ein: Von 1940 bis 1960 stieg Schwamendingens Bevölkerung von 2500 auf 34 000 Personen. Die Wohnquartiere der Nachkriegszeit zeichnen sich durch einen hohen Anteil an unversiegelten Freiräumen, einen grossen Baumbestand und breite Grünzüge aus, die für eine gute Durchlüftung und ein angenehmes Stadtklima sorgen. Im Zuge baulicher Verdichtung müssen gegenwärtig zahlreiche der Wohnsiedlungen aus den 40er- und 50er-Jahren Ersatzneubauten weichen – dabei gehen meist Grünflächen und grosskronige Bäume verloren.
Der Landschaftsarchitekt Daniel Keller, StadtLandschaft GmbH, hat im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter der Freiraumplanung bei Grün Stadt Zürich Schwamendingens Baumbestand untersucht und führt auf einem Quartierrundgang zu «grauen» und «grünen», zu versiegelten und bewachsenen Plätzen mit spürbar unterschiedlichem Klima, weist mit einem Messgerät auf Temperaturunterschiede an exponierten und geschützten Stellen hin und diskutiert anhand von Fallbeispielen Chancen und Gefahren baulicher Verdichtung.