

NahReisen 13
2013 werden NahReisen zu Zeitreisen und führen von Turicum bis zur
Europaallee – von der keltisch-römischen Epoche bis in die unmittelbare
Gegenwart und die nahe Zukunft.
Auf sechzehn Ausflügen werden Zeiträume erlebbar, die sich heute noch im Stadtbild abzeichnen – Stadträume, Grünräume, Innenräume:
verborgene Innenhöfe in der Altstadt und mittelalterliche Freskenzyklen, die
Wildleute beim Festen darstellen,
Jahrhunderte alte Ehgräben und Kloaken, der
Schanzengraben – zugleich städtebauliches Grossprojekt
und attraktiver Lebensraum für Wassertiere und Mauerpflanzen –, barocke Gärten und Gebäude zwischen
Florhof und Universität, Villen und ihre Garten- und
Parkanlagen aus der Zeit des 19. Jahrhunderts (
Belvoir,
Villa Bleuler,
Villa Tobler).
Am rechten Seeufer, wo arme und reiche Titanic-Passagiere wohnten, lässt sich das
Zürich der Zeit um 1912 entdecken,
und bei der Sihlporte lebt auf einem Nachtspaziergang die Stimmung der 1920er und 1930er Jahre
auf. In Oerlikon öffnen das mit Fresken im Landi-Stil geschmückte Wohlfahrtshaus der ehemaligen Werkzeugmaschinenfabrik Bührle & Cie. und der von Gustav Ammann
gestaltete firmeneigene Garten ein Fenster in die Zeit des Zweiten Weltkriegs,
während ein Ausflug zum Bombach und eine
Familienexkursion zur Tierwelt des Irchelparks an das neu entfachte Interesse an Ökologie
und Stadtnatur in den 1980er Jahren erinnert.
Zwei literarisch-sinnliche Zeitreisen würzen das Ausflugsprogramm: Klaus-Henner Russius liest im zeitgemässen Ambiente der Porzellansammlung
im Zunfthaus zur Meisen Zürcher Geschichten aus Casanovas Lebens- und Liebeserinnerungen,
während Urs Widmer im Ballon abhebt und in seinem «Flug nach Zürich» (1975) unsanft auf der Mittellinie
eines Fussballfeldes landet, auf dem gerade ein Spiel im Gange ist.